Es ist eine Geschichte, die auch hätte schief gehen können: Vor dem Kinostart 1997 bangte das Studio um die 200 investierten Dollar-Millionen, weil zuvor noch nie ein Film so viel gekostet hat wie
"Titanic"
. Und die originale Titanic übrigens auch nicht. Erwartet wurde, dass der Film zum Kapitalflop werden würde, auch und vor allem nach den ersten Test- und Presse-Screenings. Zu viel Bombast, zu viel Romanze - die Genrekombination aus Katastrophenfilm und Liebesgeschichte war in diesen Dimensionen (drei Stunden Spielzeit und eine Gewichtung in Richtung Romanze) noch nie wirklich erprobt worden; bis heute gibt es kaum Filme, die diese Kombi erfolgreich wiederholt haben. Zugleich hatte man James Cameron, der eigentlich für technische Meisterstücke wie „Terminator 2“ berühmt war, nicht zugetraut, ebenso souverän auf der Klaviatur der Tränendrüsen spielen zu können. Er konnte es.
Hinzu kam, dass „Titanic“ einen Nerv der Zeit traf, der bis heute schmerzt: Die Ängste und Vorahnungen der Gesellschaft in Bezug auf Verlust, Katastrophen und Zerstörung geliebter Gewohnheiten und errungenen Lebensstils manifestierten sich ziemlich handfest in diesem Drama: Die Geschichte eines mittellosen Künstlers (
Leonardo DiCaprio), der an Bord der „unsinkbaren“ Titanic die Upper-Class-Bekanntschaft (
Kate Winslet) kennen- und verbotenerweise lieben lernt - das ging 1912 nicht, und das geht im Grunde bis heute nicht.
James Cameron sprach immer von einer Version von „Romeo und Julia“ auf einem sinkenden Schiff.
„Titanic“ ist in den 25 Jahren seit der Veröffentlichung gut gealtert, die visuellen Effekte - damals bahnbrechende Animationen des Schiffes und des Untergangs - sind bis heute nicht technisch überholt, nicht einmal angestaubt. Die Themen sind aktueller denn je: Kann der Mensch mit seiner Technik die Natur bezwingen? Kann er nicht. Kann die Liebe letztlich obsiegen? Kann sie wohl.
Wenn nun die renovierte Fassung von „Titanic“ in einer 3D-Version in 4K und als HDR mit hoher Bildrate in die Kinos kommt, verspricht man sich, noch ein Quäntchen mehr aus dem Original herauszuholen. Es wird ein Fest für alle Fans des Films, und für die, die es noch werden wollen.
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