„Nicolas Cage ist eine Legende", haucht die junge Frau ihrem Freund ins Ohr, als sie ihn in einer Szene aus "Con Air" (1997) im Fernsehen sieht. Kurz darauf wird sie entführt, und Nicolas Cage fährt in der nächsten Szene durch Los Angeles, um sich am Steuer seines Wagens für sein nächstes Meeting mit einem angesagten Regisseur vorzubereiten, gespielt von
David Gordon Green. Dieser
Cameo-Auftritt Greens in
"Massive Talent“ ist gleich zu Beginn der Wegweiser durch diese Geschichte und zeigt, worum es geht: Nicolas Cage reflektiert über sich selbst und seine Karriere, über die zahlreichen Höhen und die noch zahlreicheren Tiefen, über die eigene Wahrnehmung und die von außen. Ein Mann, der seinen Beruf stets als Job begriffen hat, dabei geht es doch um etwas ganz anderes: Um eine Karriere, um Legendenstatus! "Ich bin Schauspieler", sagt Cage seinem plötzlich erscheinenden Beifahrer, einer jungen Version seiner selbst: "Nein, du bist ein Filmstar!", gibt ihm dieser zurück.
An
"Massive Talent"
von
Regisseur Tom Gormican, der zusammen mit Kevin Etten auch das Drehbuch schrieb, ist vieles schräg und ungewöhnlich, und man könnte die Action-Komödie auch bloß als eine solche reflektieren, aber das griffe zu kurz. Denn welcher Hollywood-Star außer Nicolas Cage wäre in der Lage, von sich selbst ein Abbild auf die Leinwand zu bringen, das einen Mann zeigt, der derart neben der Spur läuft wie er?
Als Nick Cage ist er im Film ein Superstar, aber in Geldnöten. Deshalb nimmt er für eine Million Dollar den Auftrag an, auf Mallorca als Gast auf der Geburtstagsfeier des reichen Geschäftsmanns Javi Gutierrez (
Pedro Pascal) aufzutreten. Nach seiner Ankunft in Spanien erwartet ihn allerdings eine Überraschung. Findet er sich doch plötzlich mitten in einer CIA-Mission wieder und soll für den Geheimdienst den angeblich skrupellosen Waffenhändler Javi zur Strecke bringen.
„Ich habe den Film drei Mal abgelehnt“, sagt Nicolas Cage. „Ich wollte kein Teil davon sein. Aber als ich Toms Brief bekam, dachte ich: „OK, er versucht nicht nur, sich über den sogenannten Nick Cage lustig zu machen; Es besteht ein echtes Interesse an einigen der früheren Arbeiten“. Das hat Cage schließlich überzeugt, am Film mitzuwirken.
Aber wie nahe dran am echten Nicolas Cage ist diese Filmfigur wirklich? „Nicht sehr nahe dran“, gibt Cage zu Protokoll. „Aber ein Film erfordert nun einmal eine Dramaturgie, und eine Komödie Zuspitzung. Ich verbringe viel Zeit daheim mit meiner Katze und lese. Aber will man das sehen? Nein, denn das wäre langweilig“.
Mehr Infos zu
"Massive Talent"
!