Timothée Chalamet, 26, Amerikaner von schlanker, ja sehniger Gestalt, brauchte nur wenige Filme, um Hollywoods größter Star zu werden. "Call Me By Your Name" von Luca Guadagnino war 2017 der Auftakt einer steilen Karriere. "Beautiful Boy" (2018) und das Sci-Fi-Epos "Dune" (2021) taten den Rest, und schon war Tim in aller Munde. Und in Millionen Selfies und TikToks, die Medien, mit denen seine Fans kommunizieren.
"Bones and All"
heißt sein neuer Film, wieder unter der Regie von
Luca Guadagnino entstanden. Guadagnino erzählt in seiner Horror-Romanze die Geschichte von der kannibalischen Liebe zwischen Maren (
Taylor Russell) und Lee (Chalamet) - beide entdecken einander über den Geruchssinn, ihre gemeinsame Leidenschaft, Menschen zu essen, ist für sie mehr Zwang als Genuss. Und am Ende bleibt natürlich die Frage, wer wen verspeist.
Guadagninos Glück sind seine Hauptdarsteller, die eine Chemie füreinander entwickeln. Das ist zugleich auch die Metaebene, die "Bones and All" verhandelt: Wie eine Metapher erzählt der Film über das Einander-riechen-können in Zeiten pandemischer Vereinsamung.
Außerdem geht es um das Selbstverständnis einer jungen Generation, Chalamets Fans sozusagen - wie findet man sich selbst und steht zu dem, was man ist? "Jetzt jung zu sein, bedeutet, intensiv beurteilt zu werden", sagt Chalamet in Anspielung auf die sozialen Medien. In "Bones And All" "war es eine Erleichterung, Charaktere zu spielen, die mit ihrem internen Dilemma hadern, ohne die Möglichkeit, auf Twitter oder Instagram oder TikTok zu gehen und herauszufinden, wo sie hineinpassen. Ohne das zu beurteilen, aber ich denke, es ist schwer, jetzt am Leben zu sein. Ich denke, der gesellschaftliche Zusammenbruch liegt in der Luft, es riecht danach, und ohne anmaßend zu sein, hoffe ich, dass Filme wie dieser deshalb wichtig sind, denn die Rolle des Künstlers besteht darin, ein Licht auf das zu werfen, was vor sich geht."
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"Bones and All"
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